Neuenrade, 06. Januar 2018. Als Titelverteidiger des seit 1954 ausgetragenen Sauerlandpokals übernahmen die Schachfreunde Neuenrade letzten Samstag die Gastgeberrolle. Dazu waren alle 9 Vereine des Schachbezirks aufgerufen, eine Mannschaft – bestehend aus fünf Spielern – zu stellen. Immerhin folgten der Einladung sieben Teams, was zuletzt 2004 der Fall war. Nur Lennestadt und Werdohl fehlten.

Es ist bei diesem etwas eigenartigen Pokal nicht so, daß eine Mannschaft komplett gegen eine andere antritt, sondern die Paarungen werden gemischt, wobei jeder Spieler nur eine Partie bestreitet. Durch Los wurde die Reihenfolge der Mannschaften und damit die einzelnen Begegnungen aufgrund eines festgelegten Schemas bestimmt. Der Verein, dessen Spieler die meisten Punkte gesammelt haben, ist Sieger.

So hatte es Neuenrades Brett 1 – Vasileios Lanaras – mit Plettenbergs Nr. 2, Sascha Winterkamp, Rainer Bialas mit Gregor Springob, Attendorns Nr. 1, Hans-Peter Schulze mit Norbert Bloedhorn vom erstmals teilnehmenden Verein TSV Dahl, sowie Walter Cordes mit Dirk Radke aus Altena zu tun. Da die Anzahl der Mannschaft ungerade war, durfte sich Neuenrades Vorsitzender Christian Midderhoff über einen kampflosen Punkt freuen

Favorit waren die Svgg. Plettenberg, die SG Lüdenscheid, deren Vorgängerverein Schachvereinigung Lüdenscheid mit mehr als 20 Titeln absoluter Rekordchampion ist, Märkischer Springer Halver-Schalksmühle und Gastgeber Neuenrade, der immerhin auch schon 10 Siege aufzuweisen hat. Der Neuling vom Hagener Vorort Dahl war für die anderen ein unbeschriebenes Blatt, das sich aber achtbar schlug.

Für Neuenrade lief es nach dem kampflosen 1:0 eigentlich ganz gut, wenn auch der favorisierte H.-P. Schulze gegen N. Bloedhorn nicht über ein Remis hinaus kam. Dafür setzte sich W. Cordes nach Figurengewinn im Mittelspiel gegen Dirk Radke, Altena, durch. Dem folgte das Remis von R. Bialas gegen Springob aus Attendorn, so dass der noch ausstehenden Partie zwischen V. Lanaras und S. Winterkamp, Plettenberg, vorentscheidende Bedeutung zukam. Der Hönnestädter fuhr einen starken Angriff, der letztlich auch erfolgreich war, so dass sich Neuenrade mit insgesamt 4:1 Punkten an die Spitze des Feldes setzte. Plettenberg war dagegen wegen der Niederlage von Winterkamp und des überraschenden Remis´  von Manfred Nölke gegen Attendorns Henri Mickisch aus dem Titelrennen.

Auch Lüdenscheid war vorzeitig ins Hintertreffen geraten, denn Janik Arens unterlag Plettenbergs Nr. 1 Marc Schulze und Thomas Windfuhr ließ sich überraschend von Harald Ziegler, TSV Dahl, matt setzen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Märkische Springer Halver-Schalksmühle noch keine Partie abgeschlossen. Doch nacheinander gewannen Tobias Dröttboom (gegen Uwe Stein, Dahl), Vladimir Dolgopolyj (gegen Till Roman Stoltmann, Lüdenscheid), Alex Browning (gegen Norbert Walter, Altena) und Pornchai Ertelt (gegen Klaus Bruhn, Attendorn) zum 4:0. Jetzt kam es auf Mannschaftsführer Volker Schmidt an, gegen Plettenbergs Marek Maniocha den Sack zuzumachen. Die Partie roch auch verdächtig im doppelten Turmendspiel nach Remis, doch Maniocha konnte seine Türme für ihn entscheidend und vorteilhaft auf die zweite Reihe platzieren und matt setzen.

Damit wiesen Neuenrade und Halver-Schalksmühle jeweils 4:1 Punkte aus, und es musste wie 2013 und im Vorjahr ein Mannschaftsblitzkampf zwischen beiden Teams entscheiden. Beide mal hatte bisher Neuenrade gewonnen, wenn im Vorjahr auch nur äußerst knapp.

Zuerst war die Partie zwischen Bialas und Schmidt zugunsten des Letzteren entschieden. Dann gelang Cordes gegen Dolgopolyj der Ausgleich. Leider verpasste aus Neuenrader Sicht Schulze das 2:1, denn anstatt einzügig matt zu setzen, griff er die falsche Figur an und MSHS ging in Führung. Die Volmetaler gaben diese nicht mehr ab, denn Browning nahm erfolgreich Revanche an Lanaras für die Vorjahresniederlage und auch Ertelt gewann deutlich gegen Midderhoff zum 4:1. Damit kann sich Halver-Schalksmühle zum zweiten Mal auf dem Wanderpokal verewigen.

Die Einzelergebnisse: 

Die Tabelle: